Warum Angelschnur?

Die Geschichte der Monofilament-Angelschnüre reicht bis ins Jahr 1938 zurück, als die Firma DuPont Nylon erfand, was die Textilindustrie revolutionierte. Diese Technologie erreichte jedoch erst zwei Jahrzehnte später die Welt des Angelns. Sie zeichnet sich durch hohe Zugfestigkeit, insbesondere bei Knoten, auch bei kleinem Durchmesser, und Abriebfestigkeit aus. Sie ist auch für Fische weniger sichtbar und vergleichsweise günstig (im Vergleich zu geflochtenen Schnüren). Die Angelschnur ist flexibel, was sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein kann. Aufgrund ihrer Flexibilität können wir beim Angeln auf größere Entfernungen den Biss eines Fisches relativ spät bemerken, was ihm die Chance gibt, sich in Richtung Hindernis zu bewegen, bevor wir reagieren können. Auf der anderen Seite hilft es uns, beim Drillen von Fischen zu dämpfen, wodurch die Chancen, den Haken aus dem Maul des Karpfens zu reißen, verringert werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass UV-Strahlung absolut schädlich für unsere Angelschnüre ist. Dies kann dazu führen, dass die Angelschnur geschwächt wird. Daher empfehlen wir, die Angelschnur mindestens einmal im Jahr zu wechseln, um ihre Langlebigkeit und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Nicht nur die Häufigkeit des Wechselns ist wichtig. Nach jedem Ausflug sollten Sie den Zustand der Angelschnur genau überprüfen. Suchen Sie nach Abrieb, Rissen und anderen Schäden. Es kommt oft vor, dass die Schnur durch das Einwirken der Bremse beim Drill des Fisches verdreht oder abgenutzt sein kann. Achten Sie daher besonders darauf, den Zustand Ihrer Angelschnur nach jedem Gebrauch genau zu beurteilen, denn sonst könnten Sie den Fisch Ihres Lebens verlieren.

Oder vielleicht eine geflochtene Schnur?

Eine geflochtene Schnur ist ein Geflecht aus Mikrofasern, hauptsächlich aus Polyethylen, genannt Dyneema. Sie ist äußerst strapazierfähig und hat eine geringe Dehnbarkeit. Sie ist weicher als eine Angelschnur und hat eine höhere Zugfestigkeit bei ähnlichem Durchmesser.

Meiner Meinung nach ist eine geflochtene Schnur unschlagbar für den Einsatz bei weiten Auswürfen, obwohl sie weniger absinkt als eine normale Angelschnur. Dank der geflochtenen Schnur können wir sicher sein, dass unser Bissanzeiger sofort bei einem Karpfenbiss signalisiert. Dies ermöglicht es uns, einige wertvolle Meter zu gewinnen, indem wir versuchen, unsere Montage den attraktivsten Stellen möglichst nahe zu bringen, mit minimalem Risiko, dass der Karpfen uns in einem Baum parkt. Es lohnt sich, dort geflochtene Schnur zu verwenden, wo es notwendig ist, zum Beispiel in Gewässern mit großen Fischen und vielen Hindernissen. Ihr fehlendes Stretchvermögen macht sie ideal zum Drillen von Fischen auf weite Entfernungen, wir haben dann volle Kontrolle über den Fisch. Ihr Gebrauch erfordert jedoch etwas Geschick und Aufmerksamkeit, vor allem beim Angeln unter schwierigen Bedingungen. Die Ruten, die ich mit geflochtener Schnur verwende, zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, typische Paraboliken. Ein gut gewählter Stock "entschuldigt" unsere Fehler während des Drills.

Ein weiteres sehr wichtiges Element unserer Montage beim Angeln mit geflochtenen Schnüren ist der Schlagschnur. Sie arbeitet mit der Rute zusammen und bietet Dämpfung, insbesondere während der entscheidenden, letzten Phase des Drills. Ich empfehle die Verwendung einer mono Schlagschnur mit einem Durchmesser von mehr als 0,50 mm und einer Länge von mehreren Metern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Angelschnur und geflochtene Schnur ihre Vor- und Nachteile haben, daher ist es sinnvoll, sie nach spezifischen Bedürfnissen auszuwählen. Eine Angelschnur ist universell und verhältnismäßig günstig, während eine geflochtene Schnur widerstandsfähiger, aber teurer und erfordert mehr Aufmerksamkeit bei der Verwendung ist. Es ist wichtig, sich genau mit den Eigenschaften beider Schnurtypen vertraut zu machen und sie an die spezifischen Angelbedingungen anzupassen.